In dieser Gegend waren wir also unterwegs. Grün, Wasser, Flüsse , viele Seen, Bäume, Schilf und so weiter. Nicht immer war der Weg klar zu sehen. Wiederholt führte uns unser Weg ins Schilf, wo ein Ortsfremder den Weg nicht gesehen hätte. Aber wir hatten einen Guide. Er kennt die Gegend und weiß, wo der Fluss durchs Schilf weiter geht, wo eine kurze Strecke durchs Schilf uns in einen neuen See bringt. Wie oft hätte ich ohne ihn nicht gesehen, wohin es gehen sollte. Er fuhr meist voran. Steuerte vom See zielsicher aufs Schilf zu. Mein Blick war auf ihn geheftet. Was wollte er da im Schilf, fragte ich mich beim ersten Mal. Aber er kannte sich in dieser Gegend aus, wie in seiner Westentasche konnte man meinen.
In den ersten Jahren sah ich die Durchgänge in das nächste Gewässer nicht. Aber im Vertrauen auf ihn paddelte ich tüchtig mit ins Schilf, kämpfte mich gegebenenfalls durch und fand – unter seiner Führung – tatsächlich den neuen See oder Fluss. Neue zauberhafte Welten eröffneten sich meinem Blick. Immer wieder war ich überrascht, wie anders es oft weiter ging.
Ich lernte zu schauen, lernte neues Sehen in einer mir völlig fremden Umgebung. Immerhin bin ich ein Großstadtkind und es gewohnt, mich völlig anders zu orientieren.
Und während ich diese neue Orientierung im Außen lernte, wurde mir immer klarer, wie mich mein Blick lenkt. Solange ich nur auf den Fluss schaute, sah ich nicht, wo die versteckten Abzweigungen waren. Es galt, den Blick zu weiten, dahinter zu schauen und zu erahnen, welche Möglichkeiten dort liegen könnten. Außen und innen.
Autor: Ulrike Dauenhauer, http://www.doppelpunkt-praxis.de
Danke Ulrike.Du hast es so schön beschrieben.Ja,das Vertrauen ist so wichtig. Vertrauen auf den Herrn.Er führt uns wohl.