Reinigung für die Seele?

Ruhe ist für die Seele der Anfang der Reinigung. (Basilius der Große) - www.doppelpunkt-praxis.de

Das klingt doch irgendwie seltsam, wenn da von Reinigung für die Seele die Rede ist. Ok, ich putze regelmäßig meine Zähne und wasche mich, aber meine Seele reinigen? Wie soll denn das gehen? Vor Jahren hätte mich das noch befremdet, inzwischen nicht mehr.
Ich glaube, wir können einiges dafür tun, wie es unserer Seele geht. Und damit meine ich im Augenblick nicht Prophylaxe von Depressionen oder dergleichen (auch wenn das dabei sicher mit ein Thema ist).

Wir leben in einer Informationsgesellschaft, heißt es. Das klingt technisch und sauber in meinen Ohren. Aber leider klingt es nur so. Mein Erleben ist ein gänzlich anderes. Überall ist Information, überall werde ich mit Nachrichten, Klängen, Bildern, Filmen konfrontiert. Das kann auch Müll sein, was die Seele da so abbekommt. Das fällt vielleicht manchem (gar nicht mehr) auf. Die Nachrichten gehören selbstverständlich zum Tag, man will ja informiert sein. Und den Action-Thriller muss man auch gesehen haben, weil der gerade aktuell ist. Im Internet gibt es auch so viele spannende Dinge. Wo soll ich da aufhören?

Seltsam finde ich, dass mir manche Menschen dann erzählen, dass es sie belaste, wenn andere ihnen ihre Sorgen erzählen und vom Stress im Geschäft oder in der Familie/Partnerschaft berichten. Aber die Nachrichten werden angeschaut. Und die vielen – nicht nur hilfreichen und wichtigen – Seiten im Netz werden auch angeguckt und gelesen, und wenn es da Videos hat, schaut man die auch an. Warum ist das so?
Was ist eigentlich, wenn mal nichts ist? Was ist, wenn es ruhig wird? In mir womöglich?

Ich kenne viele Menschen, denen Stille Angst macht, die sich nicht trauen, diese Stille in sich einmal zuzulassen. Das finde ich schade.
Seit ich meditiere, erlebe ich Stille ganz neu. Anders, wohltuend, befreiend, befriedend. Eben als Reinigung der Seele. Sicher ist meditieren nicht der einzige Weg, um zur Stille zu finden. Aber er ist ein möglicher neben anderen. Wichtig finde ich nur, einmal einen Weg der Stille auszuprobieren. Es ist leichter als viele denken. Und es ist so bereichernd.

Autor: Ulrike Dauenhauer

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s