Kürzlich bot sich uns bei einer Reise auf dem stillen Örtchen eines Schnellrestaurants obiges Bild. Glücklicherweise benötigte ich keine der beiden Toiletten, denn für mein „kleines“ Problem gab es Urinale.
Ich habe den besch… Zustand der Toiletten fotografiert und der Filialleitung gezeigt. Sie war bestürzt und verärgert, denn es käme in letzter Zeit öfter vor, dass mutwillig die Toiletten in einem unappetitlichen, schmuddeligen Zustand zurückgelassen werden.
Man fragt sich unwillkürlich: warum machen Menschen so etwas? Niemand würde seine private Toilette daheim so hinterlassen, denn der nächste Nutzer ist sein Familienangehöriger oder gar er selbst. Das Foto offenbart auch nicht ein versehentliches Malheur, sondern mutwillig inszeniertes Chaos. Warum tut man das? Soll der Ruf des Restaurants beschädigt werden, des Filialleiters, der Putzfrau?
Ist das Beobachtete ein Symptom unserer gesellschaftlichen Entwicklung? Frustration und Aggression nehmen zu. Sachbeschädigungen und Körperverletzungen nehmen zu. Wie steht es um das Sozialverhalten und die Verantwortung für das Eigentum anderer oder das öffentliche Eigentum? Leere Bierdosen in Parkanlagen, ausgespuckte Kaugummis in Fußgängerzonen, Altglas und Batterien im gelben Sack! Pöbeleien, Grabschen und sexuelle Nötigung am Arbeitsplatz oder sogar auf öffentlichen Plätzen! Die Liste ließe sich fortsetzen.
Wie gehen wir miteinander um? Das zeigt sich auch im Fernsehen bei TV-Debatten, wo man glaubt, durch Lautstärke das eigene Argument schlagkräftiger zu machen, wo man sich nicht ausreden lässt oder sogar beschimpft.
Wie gehen wir miteinander um? Das zeigt sich auch im Familienleben, wo der Tonfall und die Fäkalsprache immer mehr Einzug hält.
Wie gehen wir miteinander um? Das zeigt sich auch in den Kirchen, wo verbale Gewalt und Intoleranz zunimmt.
Jeder trägt Verantwortung für sein Tun, sein Handeln, sein Unterlassen. In gewisser Hinsicht sogar für seine Gefühle und Gedanken (Johann Friedrich Herbart). Scheuen wir Verantwortung? Ist dies eine Krankheit unserer Zeit? Jedenfalls Bismarck schon am 1. März 1870 vor dem Norddeutschen Reichstag behauptet: „Die Scheu vor der Verantwortung ist eine Krankheit unserer Zeit!“ Die Zeiten ändern sich … oder auch nicht!
PS: Als wir eine halbe Stunde später das Restaurant verließen und ich mir nach dem Essen die Hände waschen wollte, schaute ich auch noch mal um die Ecke: es sah noch exakt genau so aus…
© Matthias Dauenhauer
Liebender Matthias
Meiner Beobachtung nach ist die Krankheit dieser Zeit eine Identitätskrise
Als deren Symtom Liebesstau wirkt
Gestautes Lieben implodiert als Depression oder explodiert als Vandalismus
Wo keine Selbstliebe da keine Nächstenliebe
Denn das Du ist mein Spiegel
Und in der Projektion verachte oder bekämpfe ich das wahrgenommene Ego der Angst
Diese Inszenierungen sind letztlich ein hilfloser Hilfeschrei
Ihm geht es wie einem kleinen Kind das wohl schon „sauber“ war doch rückfällig wird
Die Kirchen verkaufen Geschichtstheologie per Kirchensteuer bezahlt
In der Packung Hölle Erbsünde Strafe Paradiesfluch SM Folterhinrichtungssymbolik…
Die Jahrtausendsaat des „Bösen“ geht auf
Spirituelle Selbst und Menschenbilder fehlen
Eine Kosmologie ebenfalls
Minderwertigkeitskomplexe und Selbstverachtung gedeihen
Lieben wie was wen womit wenn dahin nur lieb haben oder lieb sein verstanden wird
Ein großes Thema
danke für Deinen Mut
Dir Joachim von Herzen