Kann mir bitte jemand sagen, wo es hier zum Fluss geht ?

Einige Menschen schwimmen mit dem Strom, andere dagegen. Ich steh mitten im Wald und finde den Fluss nicht. - www.doppelpunkt-praxis.de

Wenn alles über einem herein bricht, verliert man schon mal die Übersicht. Das geht mir auch so. Eine Zeit lang ist klar, wo mein Weg lang geht, was zu tun ist, welche Ziele ich habe, welche Schritte ich unternehmen kann, um diese Ziele zu erreichen, und ich lebe ganz zufrieden. Dann kann es geschehen, dass Dinge passieren, die nicht geplant waren, die nie geplant sind (Leben ist das, was passiert, während wir ganz andere Pläne haben). Ein Unfall, eine Erkrankung bei mir selbst oder einem mir sehr nahe stehenden Menschen, plötzliche Änderungen der an mich gestellten Anforderungen und am besten alles gleichzeitig. Und dann ist nichts mehr klar. Einfache Schritte kann ich nicht mehr sehen oder ich sehe sie vielleicht, fühle mich aber völlig außer Stande, sie zu gehen. Kurzum : ich sehe den Fluss nicht.

Was also im ersten Moment irgendwie witzig klingt, kann auch einen tieferen Sinn oder ernsthaften Hintergrund haben. Es ist schon mal gut, wenn der Leser dieser Zeilen, der Betrachter des Bildes im ersten Moment gelacht oder gelächelt hat. Mich hat der Spruch beim ersten Lesen zum Lachen gebracht.

Aber dann blieb mir das Lachen im Halse stecken. Denn es fühlt sich furchtbar an, wenn man so gestrandet ist, wie dieses Boot, wenn man den Fluss nicht mehr findet. Und dieses Gefühl kann noch dadurch gesteigert werden, dass man den Eindruck hat, dass alle anderen sehr wohl im Fluss sind, in der einen oder anderen Richtung, aber drin. Ich fühle mich dann einsam, unverstanden, hilflos. In solchen Situationen ist unser Gehirn maximal von Stresshormonen überflutet. Das hindert das klare Denken, macht mir den Überblick unmöglich. Diese Hormone haben dann die Oberhand, und ich fühle, wie sie gewinnen und ich mich mehr und mehr vom Fluss entferne.

Hier kann helfen, was – meines Wissens erstmals – von Vera Birkenbihl (1946 – 2011) vorgestellt wurde:
Die Stresshormone verhindern, dass ich klar denken und somit die Situation angemessen bewältigen kann. Wenn ich nun die Mundwinkel weit nach oben ziehe, nimmt das Gehirn eine positive Stimmung wahr (auch wenn ich nicht in dieser Stimmung bin). Allein diese muskuläre Aktivität bewirkt eine Ausschüttung jener Hormone, die dem Stress entgegen wirken und damit wieder klares Denken erlauben. Sicher, man kommt sich doof vor, wenn man eine solche Grimasse zieht. Es sieht ja nicht wirklich aus wie lächeln oder lachen. Aber da man sich ja ohnehin schlecht fühlt, ist es eigentlich auch egal, für kurze Zeit so auszusehen. Man soll dieses massive Grinsen – so würde ich das nennen – eine Minute lang halten. Nach 15 Sekunden fängt es an, dass man eine Veränderung spürt. Nach einer Minute ist man deutlich klarer im Kopf, die Emotionalität ist ausgeglichener und die Möglichkeiten, die Situation neu zu bewerten, steigen immens. Und mit einem klaren Kopf kann ich dann auch den Fluss wieder finden.

Autor: Ulrike Dauenhauer – Praxis Doppelpunkt

Ohrenmassage

Entfernen Sie ggf. Ohrschmuck. Nehmen Sie dann beide Ohren am oberen Ende zwischen Daumen und Zeigefinger und ziehen Sie sich die Ohren lang. Rollen Sie dabei bewusst den Ohrrand aus. Wandern Sie nun langsam Richtung Ohrläppchen und wiederholen Sie dieses Ausstreichen. Spüren Sie nach, wie sich dies an den verschiedenen Stellen unterschiedlich anfühlt. Kneten Sie die Ohren leicht, wie es Ihnen angenehm ist.

Unsere Ohren geben uns mehr Informationen über die Welt, als wir glauben: Wir können am Telefon hören, wenn ein Mensch lächelt. Wir merken an der Stimmlage, ob unser Gesprächspartner traurig oder fröhlich ist. Und wir können uns selbst im größten Lärm noch auf ein Geräusch konzentrieren. Deswegen lohnt es sich, den Ohren gelegentlich etwas Aufmerksamkeit zu widmen, sie auch einmal etwas zu verwöhnen.

Autor: Ulrike Dauenhauer

Lachen

„Der verlorenste aller Tage ist der, an dem man nicht gelacht hat.“ (Nicolas Chamfort)

Lachen ist die natürliche Reaktion des Menschen auf komische oder erheiternde Situationen.Leider nimmt die Häufigkeit des Lachens bei uns Menschen mit steigendem Alter ab. Während Kinder am Tag noch etwa 400 Lacher am Tag haben sind es bei Menschen vor allem ab ca. 40 Jahren sehr viele weniger.1959 wurde am Tag in Deutschland noch ca. 18 Minuten am Tag insgesamt gelacht. Im Jahr 1999 waren es nur noch 6 Minuten. Hören wir irgendwann damit auf? Alltagskummer, Krankheit etc. mögen ein Grund sein aber leider nimmt man einiges auch einfach zu ernst. Schließlich gab es 1959 doch auch sehr viel Kummer. Ihr Körper braucht das Lachen wie das Sonnenlicht. Zum Beispiel steigt die Atemgeschwindigkeit auf über 100 km/h. Der Körper nimmt dreimal bis viermal mehr Sauerstoff auf als vorher. Dadurch verringert sich die Feuchtigkeit der Lunge und erwiesenermaßen haben Viren und Bakterien weniger Chancen sich anzusiedeln.Ihr Gesicht betreibt beim Lachen Bodybuilding denn alleine dort sind 17 Muskeln beteiligt. Im restlichen Körper sind es nochmals über 60 Muskeln die beim Lachen arbeiten müssen. Es wird behauptet das nur 1 Minute Lachen so viel bringt wie eine Dreiviertelstunde Entspannungstraining und gar über 10 Minuten Jogging. Ihr Herz leistet mehr und Ihre Arterien weiten sich beim Lachen.

Durch die Freisetzung von Glückshormonen steigt das Wohlbefinden, und Schmerzen werden nicht mehr so stark wahrgenommen. Cortisol als Streßhormon hingegen wird entgegengewirkt.

„Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung,  der Schlaf und das Lachen.“ (Immanuel Kant)

A utor: Ulrike Dauenhauer

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